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Zukunftstrends im Supply Chain Management und der Logistik

Welche Entwicklungen werden das Lieferkettenmanagement in Zukunft begleiten? Wie wirken sich diese auf die Logistik aus? Das erfahren Sie im nachfolgenden Interview mit Gregor Gluttig, Gründer und Managing Partner von inloop. 

Am Bild ist Gregor Gluttig, Gründer und Managing Partner von inloop, in Passfotogformat zu sehen.
Gregor Gluttig ist Gründer und Managing Partner von inloop

Supply Chain Geschäftsfelder von morgen

Mit inloop hast du ein neues Unternehmen gegründet. Was unterscheidet es vom Mitbewerb? 

Bei inloop unterstützen meine Kolleg:innen und ich Unternehmen in der Supply Chain Transformation. Das heißt, dass neben der Supply Chain Resilienz auch die Dekarbonisierung der Lieferkette und die Einhaltung internationaler Rechtsvorschriften in die Supply Chain Strategie einfließen und im unternehmerischen Handeln Umsetzung finden. Das Lieferkettengesetz, die EU-Taxonomie, das Rahmenwerk der EU zur Offenlegung von ESG-Faktoren oder Circular Economy Regulatorien und andere Regelungen haben unmittelbaren Einfluss auf die Lieferketten.  

Preis und Qualität als alleinige Einkaufskriterien haben daher ausgedient. Vielmehr spielen Umwelt- und Sozialstandards der Lieferant:innen eine Rolle. Wie hoch ist zum Beispiel die Menge an CO2, die in einem Endprodukt steckt und welche Nachhaltigkeitszusagen wurden von Unternehmen abgegeben? 90 % der Emissionen in kundenorientierten Sektoren, wie der Elektronik, dem Bauwesen, Food oder Fashion kommen aus der Supply Chain. Darunter fallen Emissionen aus der Beschaffung sowie dem Transport, aus der Verwendung der Produkte ebenso wie aus deren Entsorgung. Wir helfen den Unternehmen Systeme und Prozesse zu etablieren, um Einfluss auf diese vor- und nachgelagerten Bereiche der Organisation zu nehmen. Die Expert:innen bei inloop sehen die neuen Regulatorien und Nachhaltigkeitsanforderungen nicht als Barriere, sondern vielmehr als Chance für die erfolgreiche Transformation Ihres Supply Chain Managements. Gemeinsam mit unseren Kund:innen wollen wir den klimagerechten Pfad für die Zukunft einschlagen.  

Wofür steht der Name inloop?  

Unser Name steht für Geschlossenheit in resilienten und nachhaltigen Lieferketten. inloop verbindet Supply Chain Strategie, Kreislaufwirtschaft, Logistik sowie Digitalisierung.  

Welche Zukunftstrends siehst du für Supply Chain Management und Logistik?  

Die letzten Jahre haben uns klar vor Augen geführt, dass das Funktionieren von Lieferketten und der Logistik als Grundlage wirtschaftlichen Handelns unabdingbar ist. Nicht nur durch die Krisen, sondern auch aus gesellschaftlicher Verantwortung ergeben sich neue Betätigungsfelder. Es müssen Umdenkprozesse in den Unternehmensstrategien Berücksichtigung finden. Lieferrisiken erfordern aktives, vorausschauendes Management. Erhöhte Lagerhaltung ist keine zufriedenstellende und nachhaltige Antwort auf Lieferengpässe. Unternehmen müssen ihre Vorprodukte in kritische und unkritische unterteilen, Kooperationen mit alternativen Lieferant:innen eingehen und neue Lieferwege erschließen. Und ja, auch die Regionalisierung in Form von Near-Shoring, auch Next-Shoring genannt, wird eine Rolle spielen. Flexibilitätsprobleme und Qualitätseinbußen stellen mitunter Gründe für das Zurückholen von Produktionen dar. In manchen Branchen ermöglicht die additive Fertigung in Form des 3D-Drucks kundennahe und flexible Produktion. Oder denken wir an den Bereich der Logistikdienstleister: Diese werden zukünftig nicht mehr nur auf langfristige Verträge zurückgreifen, da sich die Linearökonomie in Richtung Kreislaufwirtschaft bewegt. Zirkuläre Warenströme erschließen neue Betätigungsfelder. 

Die Expert:innen bei inloop sehen die neuen Regulatorien und Nachhaltigkeitsanforderungen nicht als Barriere, sondern vielmehr als Chance für die erfolgreiche Transformation Ihres Supply Chain Managements.

Gregor Gluttig, Managing Partner bei inloop

Kannst du diese neuen Geschäftsfelder im Supply Chain Management und der Logistik benennen? 

Bleiben wir bei den neuen Geschäftsfeldern für die Logistik. Wir sehen enorme Veränderungen durch die Circular Economy. Dabei wird ein Produkt so lange wie möglich im Kreislauf gehalten. Die Wiederverwendung durch Pay-per-Use-Modelle, die beispielsweise bei Druckmaschinen verwendet werden, oder die Zerlegung der Produkte in Einzelteile tragen zur Abkehr von der Linearökonomie bei. Dadurch verringert sich der primäre Rohstoffbedarf bei gleichzeitiger Verkürzung des Beschaffungswegs. Für Logistikdienstleister ergeben sich zusätzliche Geschäftsfelder in der Zerlegung, Wiederaufbereitung und Reparatur. Bündelungskonzepte ermöglichen das Teilen von Frachtraum und Ladeflächen. Die Verpackung der Zukunft wird neuen Anforderungen gerecht werden müssen, um sich in die Kreisläufe einer regenerativen Ökonomie einzufügen. Neben der Kosteneffizienz wird die Nachhaltigkeit ein treibender Faktor bei der Auslastung der Transportkapazitäten sein. 

Du sprichst von neuen Anforderungen an Verpackungssysteme. Was ist damit gemeint?  

Verpackung muss eine Vielzahl an Anforderungen erfüllen. Einerseits gewährleistet sie die Unversehrtheit des transportierten Produkts. Im Retail-Bereich hat sie individuellen Produktanforderungen gerecht zu werden und sie soll zusätzlich Verbraucher:innen begeistern. Sie fungiert auch als Informationsträger, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten. Die Verpackung der Zukunft ermöglicht nicht nur Transport- und Lagerfähigkeit, sondern muss dem Recycling zugeführt werden. Mit einem unserer Partnerunternehmen berechnen wir die Recyclingfähigkeit von Verpackung. Im Handel ist beispielsweise die vollständige Berechnung der Recyclebarkeit des Verpackungsportfolios bei Eigenmarken möglich. Durch entsprechendes Datenmanagement können Vergleiche durchgeführt und Verpackungen hinsichtlich Wiederverwendbarkeit optimiert werden.  

Welche Rolle spielt dabei die digitale Supply Chain Transformation?  

Nicht nur zur Ermöglichung zirkulärer Kreisläufe, wie im eben genannten Beispiel der Verpackungsindustrie, kommt die Digitalisierung zum Einsatz. In den Lieferketten treffen an den Knotenpunkten viele Beteiligte aufeinander und müssen gemeinsam agieren. Das schafft Komplexität. Um die Übersicht über solche Netzwerke zu behalten, bedarf es eines hohen Maßes an Agilität und Transparenz. Wir können daher auf die technologische Transformation nicht verzichten. Kollaborative Lösungen ermöglichen einen niederschwelligen Zugang zu Informationen. Die Anzahl der Systeme muss sich durch den gemeinsamen Zugriff befugter Akteure auf die digitale Supply Chain reduzieren. In meiner früheren Beratungstätigkeit haben wir vor allem den Fokus auf das Sammeln und Auswerten von Daten unter Nutzung der technologischen Möglichkeiten gelegt. Heute unterstützen wir zusätzlich in der prädiktiven Analyse, wobei wir aufgrund von Echtzeitdaten Simulationen erstellen und Vorhersagen treffen.  

Welche Auswirkung hat die Digitalisierung auf die Arbeitsplätze?  

Jobs mit einem hohen Anteil an wiederkehrenden Tätigkeiten werden bis zu einem gewissen Grad von Systemen abgelöst. Im Bereich der Datenanalyse und Interpretation der Auswertungen entstehen neue Arbeitsplätze. Was hier ins Auge sticht, ist, dass diese Jobs mitunter einen höheren Bildungsgrad erfordern. Die sehr schnellen Innovationszyklen bedingen, dass wir konstant dazulernen. Wir sind heute auch mit einem Arbeitskräftemangel in der Supply Chain Expertise konfrontiert. Bildung spielt eine bedeutende Rolle. Deswegen kooperieren wir von inloop mit Universitäten und Schulen und können Unternehmen im Recruiting unter die Arme greifen. Zudem unterstützen wir in der Befähigung und Weiterbildung von bewährten Mitarbeiter:innen, damit sie der Komplexität ihrer Aufgaben gewachsen sind. 

 

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