Circular Economy erschließt neue Geschäftsfelder in der Logistik
Die Logistik ist auf Linearökonomie ausgerichtet. Um langfristig zu bestehen, müssen sich Logistikdienstleister auf die Kreislaufwirtschaft einstellen. Heute stehen Belieferung, Abfallbeseitigung, Retouren und zuweilen Recycling im Mittelpunkt. Diese linearen Flüsse werden morgen durch zirkuläre Warenströme ersetzt. Das bedeutet, dass Materialen und unterschiedlichste Bestandteile einem wiederkehrenden Kreislauf zugeführt werden.
Zukünftige Geschäftsfelder der Logistik
Die Circular Economy wird künftiges Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln. Produktionsunternehmen arbeiten an neuen Produktdesigns zum Einsatz nachhaltiger Rohstoffe sowie zum einfachen Austausch von Komponenten und zur Trennung der einzelnen Bestandteile. Durch Sammeln, Überprüfen, Reparieren und Wiederaufbereiten werden Wertschöpfungsketten erweitert.
Durch die Zirkularität entstehen neue Anforderungen an die Logistik. Nach der Nutzung wird ein Produkt wieder aufbereitet oder es wird dem Kreislauf nach Zerlegung in dessen Einzelteile an anderen Stellen der Lieferkette wieder zugeführt. Es entstehen Märkte für Pay-per-Use-Modelle (zB Pressen, Druck- und Fräsmaschinen in der Industrie) oder für Ersatzteile. Der ursprüngliche Rohstoffbedarf und dessen Beschaffungswege verringern sich, wobei sich gleichzeitig die Warenzirkularität vervielfacht:
- Lokale und regionale Transporte erhöhen sich aufgrund des Warenkreislaufes
- Unterschiedliche Produktzustände erfordern individuelle Logistik-Dienstleistungen
- Bündelungskonzepte der Logistiker können neue Kundengruppen erschließen
- Zusätzliche Geschäftsfelder in der Zerlegung, Wiederaufbereitung oder Reparatur entstehen ergänzend zur Lagerung und zum Transport
Die Komplexität von Logistikdienstleistungen hinsichtlich des Transports und der Lagerung sowie der Value-Adds (z. B. Sammel- oder Sortierstellen, Aufbereitungsmöglichkeiten oder Werkstätten) nimmt zu. Informationsaustausch wird daher zum Dreh- und Angelpunkt für die Logistik. Die entsprechende Digitalisierung ist eine Notwendigkeit, um die Datenströme der vielen Prozessbeteiligten zu bündeln und die erforderlichen Informationen zu generieren. Gesetzliche Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Verpackungsverordnung oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, sind zusätzlich zu berücksichtigen.
Wie die Transformation der Logistik gelingt
Damit die Transformation gelingt, bedarf es eines Neudenkens der Supply Chain und somit einer Transparenz innerhalb der Warenflüsse. Echtzeitinformationen müssen zwischen den Schnittstellenpartnern gewährleistet werden. Der ungehinderte, transparente und rechtssichere Datentransfer wird zur Grundlage der Logistik. Auf der Blockchain-Technologie basierende sogenannte Smart Contracts tragen aufgrund der Vielzahl der Akteure zur Bewältigung der Schnittstellen bei. Die Circular Economy birgt großes Potential für profitables und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum in der Logistik.